Was die Regionalbewegung bewegt

Ausgabe 55 l Dezember 2025

REGIOpost - Newsletter des Bundesverbands der Regionalbewegung e.V.
Viel Spaß beim Lesen wünscht das Team der Regionalbewegung!

20 Jahre Bundesverband der Regionalbewegung e.V.

Das Kompetenznetzwerk für Regionalität feiert Jubiläum!

Die Regionalbewegung feiert ihr 20-jähriges Bestehen und blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Meilensteine und Stimmen von Weggefährt:innen rund um den langen Weg zu kurzen Wegen der Regionalbewegung finden Sie auf der Regionalbewegungs-Website.

Regionalbewegung beim 19. Zukunftsforum Ländliche Entwicklung 2026

Fachforum „Flächen im Blick – nachhaltige Ernährung & Nahversorgung gemeinsam gestalten“

Praxisnahe Lösungen, Austausch und Vernetzung - das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) lädt am 21. und 22. Januar 2026 zum 19. Zukunftsforum Ländliche Entwicklung ein. Auch der Bundesverband der Regionalbewegung e.V. ist mit dabei und bietet mit dem Fachforum "Flächen im Blick – nachhaltige Ernährung & Nahversorgung gemeinsam gestalten" in Kooperation mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund (DStGB) und der Metropolregion Nürnberg einen wichtigen Input und die Möglichkeit zum Austausch. 

Veranstaltungsdaten: 
Wann: Mittwoch, 21. Januar 2026, 14.30-16.00 Uhr
Wo: Block A, City Cube Berlin, Messedamm 26 in 14055 Berlin
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Regionale Wertschöpfungszentren: Wege zu einer resilienten Ernährungswirtschaft

Neues Handbuch mit Ideen und Hilfestellungen für die Umsetzung

Regionale Wertschöpfungszentren (REGIOwez) bündeln und erweitern regionale Strukturen in Lebensmittelproduktion, -verarbeitung und -vermarktung. Dabei verbinden sie ökonomische, ökologische und soziale Aspekte. So tragen sie dazu bei, regionale Wirtschaftskreisläufe zu stärken, Wertschöpfung vor Ort zu sichern und die Nahversorgung langfristig zu gewährleisten. Das neue "Handbuch Regionale Wertschöpfungszentren“, das der Landesverband Regionalbewegung NRW e.V. kürzlich veröffentlicht hat, zeigt praxisnah, wie solche Zentren aufgebaut werden können – von der ersten Idee bis zum laufenden Betrieb.

Der Erzeuger-Verbraucher-Dialog 3.0 startet in die nächste Phase

Engagierte Schulen, Initiativen, Menschen gesucht! 

Viele Kinder und Jugendliche wissen heute kaum mehr, wo ihr Essen herkommt – und wie regionale Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion funktionieren. Genau hier setzt der Erzeuger-Verbraucher-Dialog – Kommunikationsoffensive 3.0 an. Das Projekt bringt Erzeuger:innen, Regionalinitiativen und junge Verbraucher:innen zusammen und stärkt Ernährungsbildung dort, wo sie am meisten Wirkung entfaltet: direkt im Alltag von Schulen und sozialen Einrichtungen.

Gesucht sind engagierte Partner:innen (Schulen, Regionalinitiativen, Landwirt:innen), die regionale Ernährung erlebbar machen und dabei fachlich begleitet werden möchten.
Interessierte sind eingeladen, sich per E-Mail bei Projektleiterin Jana Berger unter berger@regionalbewegung.de zu melden.

Das Sterben des Lebensmittelhandwerks

Gutachten der Humboldt-Professur für Nachhaltige Ernährungswirtschaft analysiert Marktversagen 

Das Lebensmittelhandwerk in Deutschland steht unter massivem Druck: Mühlen, Bäckereien und Metzgereien verschwinden seit Jahren in rasantem Tempo, während wenige Großunternehmen immer größere Marktanteile kontrollieren. Ein aktuelles Gutachten der Humboldt-Professur für Nachhaltige Ernährungswirtschaft zeigt, wie tiefgreifend dieser Strukturwandel ist – und warum er die regionale Versorgung gefährdet.

In ihrem Gutachten sprechen die Forscher:innen rund um Prof. Dr. Arnim Wiek von einem klaren Marktversagen und fordern politische Kurskorrekturen, um die Resilienz des Ernährungssystems zu sichern.

Sondergutachten der Monopolkommission zu Lebensmittellieferketten 

Die Marktmacht im Lebensmittelsektor verschiebt sich weiter zugunsten weniger Handelsriesen – mit gravierenden Folgen für Landwirtschaft und handwerkliche Verarbeitung. Laut dem aktuellen Sondergutachten der Monopolkommission zum Wettbewerb in den Lebensmittellieferketten kontrollieren Edeka, Rewe, Lidl/Schwarz und Aldi mittlerweile 85 Prozent des Markts. 

Wenn kleine und mittlere landwirtschaftliche Betriebe langfristig wettbewerbsfähig bleiben sollen, müssen die Rahmenbedingungen verbessert werden, empfiehlt die Kommission. 

Die regionale Ernährungswirtschaft - Von der Nische zum Standortvorteil

Regionalpolitische Jahrestagung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie in Chemnitz

Auf der Regionalpolitischen Jahrestagung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz in Chemnitz Ende November 2025 zeigte der Bundesverband der Regionalbewegung e.V. in einem Workshop wie regionale Wertschöpfung in der Ernährungswirtschaft zur wirtschaftlichen Stabilität, zu resilienten Versorgungsstrukturen und zu einer nachhaltigen Regionalentwicklung beitragen kann.

DORFbegegnungsLÄDEN küren den Dorfladen des Jahres 2025

Dorfladen Linsburg ist Vorbild für Gemeinschaft und Nachhaltigkeit 

Der Dorfladen Linsburg w.V. wurde am 01. November 2025 vom Verein Die DORFbegegnungsLÄDEN in Deutschland e.V. zum Dorfladen des Jahres 2025 geehrt. In der Jury wirkte Ilonka Sindel, Geschäftsführung beim Bundesverband der Regionalbewegung e.V., mit, die das Bürgerengagement des Projekts besonders hervorhob.

LogRegio – Regionale Wertschöpfungsketten neu denken

Logistik für regionale Produkte: Zusammenarbeit landwirtschaftlicher Betriebe mit der Außer-Haus-Verpflegung im Fokus

Im Rahmen des Projekts "LogRegio – Regionale Wertschöpfungsketten neu denken" arbeiten die Projektpartner Hochschule Fulda, nearbuy und BIONALES e.V. daran  regionale Lebensmittelwertschöpfungsketten in Hessen effizienter aufzubauen. 

Der Ansatz ist, vor allem kleinere Betriebe dabei zu unterstützen, ihre Preise durch effizientere Lieferketten zu verbessern. Enstanden ist in diesem Zusammenhang mit nearbuy ein Logistik Marktplatz, der Anreiz für die Außer-Haus-Verpflegung bieten soll, vermehrt auf bio-regionale Produkte zurück zu greifen. Mit dem Logistik-Marktplatz wurde ein digitales Werkzeug geschaffen, über das Transportkapazitäten angeboten, Mitnahmemöglichkeiten gefunden und potenzielle Kooperationspartner:innen sichtbar gemacht werden. 

GeRTi - Kommunale Gemeinschaftsverpflegung

Regionales und Bio-regionales auf die Tische

Mit dem Projekt GeRTi stärkt die Metropolregion Nürnberg den Einsatz regionaler und bio-regionaler Lebensmittel in der kommunalen Gemeinschaftsverpflegung.

Ziel ist es, Kommunen, Küchen sowie regionale Produzent:innen und Verarbeiter:innen enger zu vernetzen und vorhandene Potenziale sichtbar und nutzbar zu machen.
Ein zentrales Element ist der Aufbau eines Monitoring-Systems, das mit aussagekräftigen Kennzahlen die Kommunen bei einer nachhaltigen Beschaffung unterstützt. GeRTi wirkt so als Impulsgeber für resiliente regionale Ernährungssysteme und dient zugleich als Modell für andere Regionen.

Wie steht es um Deutschlands Wochenmärkte?

Bundesweite Kommunenbefragung zu Wochenmärkten

Wochenmärkte gehören zum vertrauten Bild vieler Innenstädte und Ortsteilzentren. Sie prägen das öffentliche Leben, fördern regionale Wertschöpfung und schaffen lebendige Begegnungsräume. Doch bundesweit mehren sich die Hinweise auf Veränderungen: Händler:innen ziehen sich zurück, Standplätze bleiben leer, und vielerorts verliert die einst lebendige Marktkultur an Dynamik.
 
Um ein realistisches, praxisnahes Bild der aktuellen Situation, Strukturen und Herausforderungen kommunaler Wochenmärkte zu zeichnen und Handlungsperspektiven für die Zukunft aufzeigen zu können, führt die ImoHa GmbH eine bundesweite Kommunenbefragung zu Wochenmärkten durch.

Kommunen sind aufgerufen bis 31. Dezember 2025 teilzunehmen.

Slow Food Deutschland: Bewerbungsstart für den Ursula Hudson Preis

Auszeichnung für inspirierende Gesichter und Projekte der Ernährungswende

Slow Food Deutschland ruft erneut zur Bewerbung für den Ursula Hudson Preis auf. Der Bildungspreis würdigt Menschen und Projekte, die sich mit Leidenschaft und Weitblick für ein zukunftsfähiges, faires und genussvolles Ernährungssystem einsetzen. Die Auszeichnung richtet sich an Engagierte jeden Alters und unterschiedlicher Fachrichtungen, deren Arbeit Vorbildcharakter hat und Mut macht, selbst Teil der Ernährungswende zu werden. 

Bewerbungen und Vorschläge können bis zum 15. Dezember 2025 eingereicht werden.

Medientipps

Spannende, regional bewegte Werke und (Eigen-) Publikationen rund um die Themen Regionalvermarktung, nachhaltige Ernährungswende und kommunales Engagement für  starke Regionen stellt die Regionalbewegung in der REGIOmediathek und in ihrer Infothek zusammen.

Wichtige Termine im Überblick

Regional nichts verpassen mit dem Veranstaltungskalender der Regionalbewegung!